Trojaburg
 
 

Sachsenhain Verden

Der Sachsenhain in Verden stellt ein bedeutendes Denkmal des Kampfes unserer Ahnen gegen das Christentum dar. Nach jahrelangen, sowohl für die christlichen Franken als auch die heidnischen Sachsen, verlustreichen Kämpfen lud Karl der Große 782 die bedeutendsten sächsischen Edelleute zu einem Treffen ein. Dort wurden sie heimtückisch in Fesseln gelegt und hingerichtet, darunter auch viele minderjährige Jungen.

Obgleich der Ort der grausamen Hinrichtung am heutigen Kirchplatz von Verden angenommen wird, wurde in Erinnerung an diese 4500 sächsischen Edelleute am Stadtrand von Verden 1935 eine mehrere Km lange Allee aus 4500 Steinen angelegt, die aus allen Gemeinden Niedersachsens und teilweise anderen Bundesländern gespendet wurden. Nach den Plänen der SS, denen die Stätte unterstellt war, sollten hier künftig diverse Feiern stattfinden.  Neben der Anlage wurden mehrere Häuser errichtet, die als Ausstellung der Gedenkstätte des  ?Blutgerichts von Verden? dienten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges versuchte auch hier die christliche Kirche die Gedenkstätte durch den Bau kirchlicher Bauten zu christianisieren. Obgleich es sich hier um keine frühgeschichtliche Anlage handelt, weisen viele verwendete Steine in Vorzeiten erfolgte Bearbeitungen auf, so etwa Schälchen- und Rillensteine.

Sehenswert sind daneben die 1935 errichteten Bauern-Fachwerkhäuser, die über zahlreiche Runen-Verzierungen verfügen.

 

Großsteingräber Wildeshausen

Mit 39 ha Gesamtfläche und ca. 500 Grabhügeln, darunter 20 Großsteinganggräber, aus der Zeit zwischen 3500 und 200 v. Chr., ist die Gegend um Wildeshausen das größte Gräberfeld Nordeuropas.

Südlich von Wildeshausen liegen die ?Kleinenknetener? oder ?Große Steine? zwei Großsteingräber (Hünenbetten) aus der Jungsteinzeit (ca. 3500 v.Zw.). Eines der Gräber ist 1934/35 wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt worden. Dieses 50 m lange und 7 m breite und mit Erde aufgeschüttete Steingrab ist von 85 Findlingen umrandet. In der Mitte liegt eine 8 x 3 m große Grabkammer, die sich dem Besucher als eine Art ?Höhle? sehr eindrucksvoll darstellt.

Die in unmittelbarer Nähe gelegene ?Bargloyer Steinkiste? ist 2 x 1,5 m groß und stammt aus der frühen Bronzezeit (Kümmergrab). Auf dem Deckstein sind schalenförmige Vertiefungen zu erkennen, die möglicherweise kultischen Zwecken dienten.

Bei den 2 Km westlich von Wildeshausen gelegenen ?Hohen Steinen? handelt es sich um ein Ganggrab mit ovaler Steinkreis-Einfassung und Decksteinen. Bis auf wenige Ausnahmen sind noch alle Steine vorhanden. Durch Witterungseinflüsse, Pflanzenbewuchs und Tierbauten steht jedoch kaum ein Stein an seinem ursprünglichen Platz. Funde von Tongefäßen aus der Eisenzeit zeigen, daß dieses damals schon viele Jahrhunderte alte Großsteingrab erneut als Grabstätte genutzt wurde.

Etwas weiter westlich liegt der Grabhügelkomplex von Visbek. Das Hünengrab ?Visbeker Braut?, ein schmales Viereck von 80 m Länge und 7 m Breite, wird von 71 Steinblöcken eingefaßt. Noch imposanter ist jedoch der ?Visbeker Bräutigam?, der in seiner Ausdehnung 104  m bei einer Breite von 7 m mißt. Den ?Wächter?- Steinen im Südosten stehen an der gegenüberliegenden Schmalseite vier 3 m hohe Abschlußsteine gegenüber. Innerhalb des südwestlichen Teils der Steinfassung liegt eine abgetrennte Grabkammer mit einer Größe von 5,5 x 1,5 m. Während einige Decksteine nicht mehr erhalten sind, sind noch elf Tragsteine feststellbar. Die abgetrennte Grabkammer nährt die Ansicht des Forscherungsansatzes, der in den langgestreckten Steinsetzungen Kirchähnliche Errichtungen zu erkennen glaubt, von denen nur noch die steinernen Grundzüge enthalten sind. Genau wie in heutigen Kirchen, sollen früher innerhalb dieser heiligen Häuser Gräber eingelassen worden sein.

Die ?Kellersteine? in der Nachbarschaft des ?Bräutigams? stellen zwei weitere eindrucksvolle Großsteingräber dar. Die Nordwest-Südost ausgerichtete Grabanlage besitzt eine trapezförmige Kammer. Die Decksteine sind ebenso wie die sieben Trägersteine der nordöstlichen Langseite erhalten. Die Ost-West orientierte Grabanlage ist in einem Hügel von 14 m Durchmesser angelegt.

Die Längsseiten der Kammern besitzen vier Tragsteine. Von den ehemals drei Decksteinen ist noch einer vorhanden.

Auffallend beim Bräutigam und bei der Braut sind jeweils fast quadratisch die Steinsetzungen umgebende Erdwälle, die noch heute gut erkennbar sind.

Wenige Hundert Meter vom Bräutigam befindet sich der ?Heidenopfertisch?, dessen ca. 50 Tonnen wiegender Deckstein zu den größten und schwersten Deutschlands zählt.

Südlich von Wildeshausen, jenseits der A 1, liegt die ?Glaner Braut? inmitten einer schönen Heidelandschaft nahe der Hunte. Es handelt sich um zwei Hünenbetten von bis zu 40 m Länge. Die Einfassung, Trag- und Decksteine sind nicht mehr vollständig erhalten.

Das anbei gelegene, restaurierte ?Dötlinger Steingrab? ist 18 m lang und ca. 2,20 m breit. Bestattungen wurden hier noch in der frühen Bronzezeit vorgenommen, denn die bei Ausgrabungen gefundenen Schmuckstücke, Gefäße und Geräte stammen aus dieser Zeit. Wie bei vielen anderen Steingräbern ist auch das Dötlinger Steingrab leider z.T. zerstört worden.

Anhand intensiver Forschung gelang es Rolf Müller 1935 bei einigen der Steinsetzungen astronomische Grundlagen nachzuweisen. So dienten die Abschlusssteine der ?Visbecker Braut? als Visuren zur Beobachtung des untergehenden Mittsommermondes, der genau ost- westliche ausgerichtete ?Visbecker Bräutigam? dagegen zur Bestimmung der Tag- und nachtgleiche. Daneben waren auch weitere Gräber Bestandteil eines Mond- bzw. Sonnenkalenders.

 

 

© 2013 Parzifal Gestaltung: Druckfahne Medien. Template Idee: ChocoTemplates.com