Trojaburg
 
 
Blick von oben auf die Sportanlagen
Blick von unten auf die Anlage
Gruppenfoto vor Steinskulptur

Die "Ordensburg" Vogelsang

1933 forderte Adolf Hitler im Rahmen einer Rede in Bernau bei Berlin den Bau von neuen Schulen für den ?Führernachwuchs? der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
Der Bau der drei ?Reichsschulungslager?
                -  in Crössinsee (Pommern),
                    -  in Sonthofen (Allgäu) und
                    -  Vogelsang in der Eifel.
durch ?Reichsorganisationsleiter? Robert Ley erfolgte jedoch auf eigene Initiative, ohne direkten Befehl.
Unterstellt waren die Schulen direkt der NSDAP - die SS hatte entgegen verbreiteter Darstellungen keinen Einfluß auf die Schulen.      
Den Planungsauftrag für Crössinsee und Vogelsang bekam der Kölner Architekt Clemens Klotz, der am 16. März 1934 mit dem Bau Vogelsangs begann. Er überzeugte Ley auch vom günstigeren Standpunkt in der Eifel, da dieser den Bau ursprünglich am Rhein, gegenüber der Insel Nonnenwerth anvisiert hatte.
Die Bezeichnung NS-Ordensburg für die drei Bauwerke wurde erst ab 1935 üblich, obgleich es eigentlich nur zwei gab. Sonthofen war Ausbildungsstätte lediglich für wesentlich jüngere Adolf-Hitler-Schüler!
Auch sollte der ofizielle Begriff Schulungslager nicht den Eindruck einer abgeschlossenen, elitären Klostergemeinde, sondern gemäß des NS-Selbstverständnisses einen transparenten Ort mit Kontakt zur Bevölkerung implizieren. Die Burg Vogelsang wurde im ersten Bauabschnitt von bis zu 1.500 Arbeitern innerhalb von nur zwei Jahren errichtet.
Zusätzlich zu den auf Vogelsang errichteten Bauwerken waren noch weitaus größere Bauten geplant. Unter anderem sollte ein gigantisches ?Haus des Wissens? als Bibliothek entstehen, das die vorhandenen Gebäude schon alleine mit seiner Grundfläche von 100 m × 300 m buchstäblich in den Schatten gestellt hätte.
Die meisten Plastiken in Vogelsang ? Fackelträger, Der deutsche Mensch und das Sportlerrelief ? stammen von Willy Meller. Während die Holzplastik Der deutsche Mensch 1945 verschwunden ist, sind die beiden anderen Plastiken (Fackelträger + Sportler) ? teilweise erheblich beschädigt ? bis heute erhalten. Nach einem Besuch Adolf Hitlers im Jahre 1937 wurde das Eingangstor mit Dorischen Säulen ohne irgendeine statische Funktion ergänzt. Berichten zufolge ging die Initiative dazu von Hitler selbst aus.
Am 24. April 1936 wurden die drei Ordensburgen in einem Festakt an Adolf Hitler übergeben, der selbst kein direktes Interesse an den Schulen hatte, sondern sie lediglich für Gauleitertagungen nutzte. Wenig später rückten die ersten 50 NS-Junker auf Vogelsang ein. Die Lehrgangsteilnehmer kamen aus ganz Deutschland. Sie waren auf Vorschlag der Gauleitungen von Robert Ley handverlesen ausgewählt worden.
Doch noch vor Beendigung der Ausbildung wurde der Lehrgang aufgrund des Kriegsbeginns im September 1939 eingestellt.
Nach dem Krieg wurde der Bau als Kaserne von Briten und später der Belgischen Armee genutzt.

 

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